Jan-Ole Schiemann

Distractingly Sexy, © Jan-Ole Schiemann
Distractingly Sexy, © Jan-Ole Schiemann

Schiemanns Arbeiten changieren zwischen abstrakten und figurativen, Elementen, comichaften Zeichnungen und konstruierten Flächen, Grauwerten und  Farbflächen. Wie bei der klassischen Cartoon-Produktion benutzt er hauptsächlich schwarze Tinte die auf nicht grundierte Leinwand aufgetragen wird. Durch das Übereinanderlagern mehrerer transparent wirkender Ebenen entsteht eine ungewöhnliche Tiefe. Jede zusätzlich aufgetragene Ebene löst den ursprünglichen Kontext stückweise auf und schafft neue Beziehungen zwischen scheinbarem Hintergrund und Bildvordergrund. Der Betrachter ist aufgefordert sich im Bild aktiv zu bewegen um dieses individuell zu erfassen.

Schiemann, 1983 in Kiel geboren, studierte bei Albert Oehlen und Andreas Schulze an der Düsseldorfer Kunstakademie. Mit Ausstellungen in Seoul, New York und Los Angeles gehört er zu den aufstrebenden Künstlern seiner Generation. Er wird von der Galerie Nino Mier in Los Angeles und Köln vertreten.

Wie, wann und warum kam die Zusammenarbeit mit Schiemann zustande?

Bei einer Ausstellung in Köln hatten wir zum ersten Mal eine Arbeit von Jan-Ole gesehen. Danach besuchten wir ihn gemeinsam mit einem befreundeten Künstler in seinem Studio. Er war gerade in der Vorbereitung für eine von Jeffrey Deitsch kuratierte, Ausstellung zur Art Basel Miami Beach. Ich war total fasziniert von seiner Art zu malen und von der Tiefe in seinen Bildern. Danach befasste ich mich intensiver mit seinen Werken, und ich wurde in meinem Wunsch bestärkt, dass Jan-Ole mit seiner Unverwechselbarkeit, als nächsten Künstler für die Kreation einer gemeinsamen Edition zu gewinnen.

Edition

Konzeptioneller Transfer und die Weiterführung des Künstlergedankens haben bei der Entwicklung der Kollektion oberste Priorität. Ausgangsbasis für die vierteilige Unisex-Linie war Schiemanns Werk ‚Distractingly Sexy’ aus dem Jahr 2017.

Die Umsetzung der Edition erfolgte, wie schon bei der ersten Kollaboration, in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler. Die Vision bei der Entwicklung unserer Editionen ist, die Kunst für den Liebhaber auf das Textil zu transportieren und dabei den größten Respekt für die Arbeit des Künstlers zu zeigen. Dies kann uns nur gelingen, wenn dieser bereit ist, uns an seiner Gedankenwelt teilhaben zu lassen und Teil des Entwicklungsprozesses zu sein. Die zweite Edition der ‚Speaking Garments’ wird in einer Auflage von 100 Stück produziert und in Deutschland in Handarbeit gefertigt. Zu jedem Teil gehört ein nummeriertes und vom Künstler signiertes Zertifikat.

Die Netzjacke

Für die Herstellung des Keypieces der Kollektion, einer Jacke aus Baumwollstoff mit Print, wurde die individuelle Schichttechnik des Künstlers aufgegriffen, um dem Print eine ähnlich zeichnerische Ebene wie auf einer Leinwand zu geben. Eine weitere Schicht, die die kräftigeren Farben aufruft, wird auf ein Netzmaterial gedruckt, das anschließend mit der Baumwolle gedoppelt verarbeitet wird. Beim Tragen geraten die zwei übereinander genähten Stoffschichten in Bewegung: Der Layer Effekt aus dem bildnerischen Werk wird so auf das Bekleidungsstück transferiert. Das Innenleben der Zipperjacke ist mit dem finalen Ergebnis von ‚Distracingly Sexy’ bedruckt.

Der Känguru Hoodie

Gestalterische Feinheiten zeugen auch bei dem Hoodie vom Understatement der Speaking-Garments-Kollektion. So verläuft beispielsweise der partielle Print auf der Vorderseite des Styles versteckt in der Känguru-Klappentasche weiter. 

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Der schwarz-weiße Sweater

Der Sweater, zitiert partiell die zeichnerische Ebene des Gemäldes. Ebenso raffiniert: Das Innere des Sweaters zeigt ebenfalls den Print ‚Distractingly Sexy’ – ein nach außen unsichtbarer Luxus.

Das T-Shirt

Ein T-Shirt rundet die Linie ab. Hier sind es kreisförmige Ausschnitte aus der Arbeit, die auf dem Vorder- und Rückenteil exakt an den Stellen platziert sind, an denen sie dem Bild entnommen wurden und auch hier ist innen die ‚Endfassung’ des Gemäldes zu sehen.  

Look

Speaking Garments lebt von der Vernetzung und Kooperation mit inspirierenden Menschen aus unserer Community. Auch für diese Kollaboration haben wir selbstverständlich mit Leuten zusammengearbeitet, die sowohl zur Kunst als auch zu unseren Künstlern eine persönliche Verbindung haben. Deshalb freuen wir uns besonders, Anh Chi Trinh  und Matthew George McDonald-Bates von der Band UMMN als Gesichter unseres Projekts vorstellen zu dürfen.